In Zeiten des Fachkräftemangels werden gute Mitarbeiter zu einem immer wertvolleren Gut. Hinzu kommen die Nachwuchssorgen im Handwerk und die damit einhergehenden offenen Ausbildungsplätze.
Kein Malerbetrieb kann es sich in der heutigen Zeit erlauben, Kündigungen von tüchtigen Malergesellen entgegennehmen zu müssen. Denn durch den Verlust von Mitarbeitern wird oftmals die Unternehmensexistenz gefährdet, weil nun wesentliche Erträge nicht mehr erwirtschaftet werden können.
Führungsfehler kann sich heutzutage kein Handwerksunternehmen mehr leisten
In Anbetracht der jetzigen Situation sollte jedem Malerunternehmer klar sein, dass Fehler bei der Führung fatale Konsequenzen für das Unternehmen nach sich ziehen können. Mag sein, dass in früheren Zeiten auf die gute Behandlung der Arbeitskräfte nicht so viel Wert gelegt wurde, denn diese waren damals schnell wieder zu ersetzen. Damals gab es zumindest ein ausgeglichenes Angebot an gut ausgebildeten Fachkräften. Doch diese Zeiten sind nun definitiv vorbei.
Wer heute meint, jetzt noch nach Gutsherrenart mit seinen ihm unterstellten Mitarbeitern umspringen zu können, der kann sich ganz schnell auf der Verliererseite wiederfinden. Deswegen ist es jedem Malerunternehmer und seinen Vorarbeitern dringend ans Herz zu legen, die Ihnen unterstellten Arbeitnehmer so zu behandeln, wie sie selbst gern von ihren Vorgesetzten behandelt werden möchten – und dabei gleichzeitig
die 7 folgenschwersten Führungsfehler, die ein Malerunternehmen ruinieren können,
in jedem Fall zu vermeiden. Und jetzt zu den schlimmsten Führungsfehlern, die Mitarbeiter nicht nur auf die Palme bringen, sondern auch aus dem Unternehmen treiben:
1. Führungsfehler: Ständig werden die Leistungen der Mitarbeiter kritisiert. Ständig wird an ihnen herumgenörgelt (ein Haar in der Suppe lässt sich immer finden)
Auswirkung:
Mitarbeiter wird demotiviert. Arbeitsfreude und Motivation können nicht mehr aufkommen. Begegnungen mit dem Vorgesetzten werden, so weit möglich, vermieden. Dazu bauen sich Aggressionen auf und die Mitarbeit wird auf das Allernotwendigste beschränkt.
Besser wäre:
Gute Leistungen hervorheben und loben. Ungenügende Leistungen nur indirekt ansprechen, indem gemeinsam ein neuer Weg erarbeitet wird. Beispiel: Welche Möglichkeiten gibt es noch, um auch die letzten Lichtstreifen aus der Decke zu bekommen?
Mit von Herzen kommenden Lob und einer Führung ohne direkte Kritik wird bei jedem Mitarbeiter der Motivationsturbo gezündet!
2. Führungsfehler: Mitarbeiter werden fortlaufend und kleinlich kontrolliert
Erläuterung & Auswirkung:
Fortwährende und kleinkarierte Kontrollen ersticken die Arbeitsfreude schon im Ansatz. Eigeninitiative kommt erst gar nicht auf. Das Unternehmen bekommt dadurch unselbständige Mitarbeiter, die keine Aufgabe eigenverantwortlich übernehmen können (wollen). Und: Derartiges Verhalten zeigt, wie wenig Vertrauen den Mitarbeitern entgegengebracht wird.
Besser wäre:
Kontrollieren so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig. Mitarbeitern Raum für eigene Entscheidungen lassen und Eigeninitiative fördern. Logisch: Entgegengebrachtes Vertrauen und übertragene Verantwortung fördert Arbeitsfreude und Motivation.
3. Führungsfehler: Mitarbeiter werden nicht informiert
Erläuterung & Auswirkung:
Wenn die Mitarbeiter nicht über Zusammenhänge, Sinn und Zweck der auszuführenden Arbeiten informiert werden, kann die Aufgabe nicht optimal erledigt werden. Zudem stellt sich Gleichgültigkeit und Frust ein, weil der Arbeitnehmer sich ausgeschlossen fühlt und sich nicht mehr als Teil des Teams empfindet. Intransparenz und Geheimniskrämerei gegenüber den unterstellten Mitarbeitern sind nicht zu unterschätzende Motivationskiller.
Besser wäre:
Die Mitarbeiter über alle relevanten Hintergründe und Besonderheiten der auszuführenden Tätigkeit informieren. So fühlt sich der Mitarbeiter ernst genommen und darf so als Teil des Teams hoch motiviert ans Werk gehen.
4. Führungsfehler: Als Führungskraft kein Vorbild
Erläuterung & Auswirkung:
Wer als Vorgesetzter Leistungen oder Verhaltensweisen von seinen Mitarbeitern abverlangt, die er selbst nicht bereit ist zu erfüllen, baut Widerstände gegen sich auf. Darüber hinaus wird den Anweisungen des Vorgesetzten nur noch widerwillig Folge geleistet. Die Mitarbeiter wenden sich innerlich ab und bringen der Führungskraft kaum noch Akzeptanz und Respekt mehr entgegen. Es wird nun vermehrt gegen- statt miteinander gearbeitet.
Besser wäre:
Immer mit gutem Beispiel vorangehen. Immer das, was man von den Mitarbeitern erwartet, selbst mit großem Engagement ausführen. Wer so vorbildlich führt, dem wird gern und mit hohem Respekt gefolgt.
5. Führungsfehler: Bei Problemen und in schwierigen Situationen die Mitarbeiter allein lassen
Erläuterung & Auswirkung:
Wenn der Malergeselle in gravierenden Situationen (Kundenreklamationen, ernste Problemstellungen bei der Arbeitsausführung) nicht auf seinen Vorgesetzten zurückgreifen kann, wird die Hilflosigkeit schnell zur Verzweiflung. Denn merkwürdigerweise immer dann, wenn sich Probleme anbahnen, hat die verantwortliche Führungskraft wichtige Termine oder ist gerade nicht zu erreichen. Dadurch wird der Mitarbeiter unnötig gestresst, verliert das Vertrauen in seine Führungsperson. Und weit schlimmer noch: Es drohen psychische Erkrankungen.
Besser wäre:
Mit ständiger Erreichbarkeit den Mitarbeitern den Rücken freihalten. Bei anfallenden Problemen immer zur Stelle sein und mit Rat und Tat schwierige Situation zusammen mit dem Mitarbeiter meistern. Dies gibt dem Malergesellen Sicherheit, so dass er bald selbst Problemstellungen eigenständig lösen wird.
6. Führungsfehler: Überheblichkeit und Arroganz
Erläuterung & Auswirkung:
Als Chef bin ich König und meine Angestellten sind meine Lakaien. Mit dieser inneren Einstellung, die durch Überheblichkeit und arrogantes Auftreten gekennzeichnet ist, lässt sich kein Mitarbeiter gewinnen. Mit Abscheu werden derartige Verhaltensweisen zur Kenntnis genommen und jeder Mitarbeiter mit Verstand wird schnellstmöglich versuchen, den Arbeitsplatz zu wechseln.
Besser wäre:
Auf Augenhöhe und mit hohem Respekt die anvertrauten Mitarbeiter führen und leiten. Dieses (eigentlich selbstverständliche) Verhalten bewirkt, dass dem Vorgesetzten gern gefolgt und er als sympathisch wahrgenommen wird.
7. Führungsfehler: Kein Interesse an den Mitarbeitern zeigen
Erläuterung & Auswirkung:
Wer Mitarbeiter nur als notwendige Produktionsfaktoren behandelt, deren menschliche Seite nicht interessiert, darf sich über demotivierte und antriebslose Angestellte nicht wundern. Ein derartiges Verhalten ist zutiefst menschenverachtend und lässt jegliche Wertschätzung vermissen. Daraus resultiert: Motivation geht gegen null, das Selbstwertgefühl wird angegriffen und die Einsatzbereitschaft ist stark reduziert.
Besser wäre:
Sich aufrichtig für seine Mitarbeiter zu interessieren. Die Hobbys und die familiären Verhältnisse zu kennen und diese bei Gelegenheit anzusprechen. Dieses Vorgehen zeigt dem Mitarbeiter, welchen hohen Stellenwert er einnimmt, steigert sein Selbstwertgefühl und er glänzt fortan mit hohem Einsatzwillen und großer Arbeitsfreude.
Wer künftig oben genannte Fehler vermeidet, hat bereits einen großen Schritt in Richtung erfolgreichem Führen vollzogen
Themen Maler Blog
Blog von Ihrem Qualitätsmaler in Hamburg
Als BWLerin finde ich es auch immer spannend zu erfahren, wie solche Malerbetriebe organisiert sind. Derzeit bin ich gerade selber auch auf der Suche nach einem. Mit diesem würde ich mich dann gerne auch noch einmal direkt austauschen wollen.
Meiner Meinung nach kann sich angesichts des aktuellen Fachkräftemangels eigentlich gar kein Unternehmen mehr diese sieben Führungsfehler erlauben, aber interessant zu lesen, wie sich diese konkret auf einen Malerbetrieb auswirken. Gerade bin ich auf der Suche nach einem wasserabweisenden Anstrich für Fassaden. Mein Vater ist Bauingenieur, ich werde ihn mal danach fragen.
In der heutigen Zeit, in der qualifizierte Mitarbeiter im Malerhandwerk rar sind, wird die Bedeutung einer guten Mitarbeiterführung besonders deutlich. Fehler in der Führung können nicht nur die Motivation der Maler beeinträchtigen, sondern auch die Existenz des Unternehmens gefährden. Daher ist es für Malerunternehmer entscheidend, die sieben schwerwiegendsten Führungsfehler zu vermeiden und ihren Mitarbeitern mit Respekt, Vertrauen und Interesse zu begegnen, um eine motivierte und produktive Arbeitsatmosphäre zu schaffen.